Der CDU-Vorwurf, KöWIs und SPD „verhindern Betreuungsangebot für Kinder“, wird von der KöWI-Fraktion entschieden zurückgewiesen. Stephan Bergmann, KöWI-Vertreter im Jugendhilfe-Ausschuss: „Wir haben mit unserem Antrag gebeten, Gespräche über Alternativen zu dem – unserer Meinung nach ungeeigneten – KiTa-Standort Limperichsberg zu führen. Seit uns im März die Vorplanung des Architekten vorgestellt wurde, ist für uns klar, dass das Grundstück angesichts der Topografie und der schwierigen Erschließung für einen KiTa-Bau nicht geeignet ist. Diese Rahmenbedingungen machen den Bau teuer und außerdem passt er mit seiner Massivität nicht in die Umgebungsbebauung.“
Für die geplante Kita muss ein Höhenunterschied im Grundstücksverlauf von 12,5 m überwunden werden. Dafür ist eine Außentreppe mit gut 40 Stufen geplant, sowie, um die Barrierefreiheit sicher zu stellen, ein Aufzug mit einem Treppenhaus, ebenfalls mit 40 Stufen. In einer viergruppigen Kita sind ca. 80 Kinder untergebracht, die dann gemeinsam mit ihren Eltern jeden Tag vor der Frage stehen: Warten wir auf den Aufzug oder gehen wir die 40 Stufen?
Im Vorfeld des JHA sind die Pläne coronabedingt in keinem Ausschuss beraten, sondern lediglich in der Fraktionsvorsitzendenbesprechung, die kein Beschlussgremium ist, vorgestellt worden. Dort haben SPD und KöWI ihren Beratungsbedarf bzw. ihre Bedenken angemeldet.
Man habe sich daraufhin Gedanken gemacht, inwieweit der notwendige Bedarf über die Erweiterung anderer KiTas aufgefangen werden könnte und dies auch möglichst zeitnah. Für den Bereich des Neubaugebietes habe man zusätzlich einen kleineren Neubau oberhalb des jetzt in Rede stehenden Grundstücks vorgeschlagen. Weil dort aber noch Planungsrecht geschaffen werden müsse, könnte er dort erst ein Jahr später fertig gestellt werden, dafür aber verkehrstechnisch sinnvoll und ebenerdig über den dann ausgebauten Feldweg erschlossen werden. Auch hier ist die Behauptung der CDU, der Kindergarten wäre erst zwei Jahre später fertig, schlichtweg falsch. An beiden Standorten müssten die Kindergärten erst gebaut werden.
Bergmann weiter: „Genau für diesen Zeitraum brauchen wir eine bedarfsgerechte Alternative. Wie hoch der tatsächliche Bedarf ist, der hier aufgefangen werden muss, wissen wir nicht. Wir setzen uns seit langem dafür ein, dass die Fehlbedarfe durch neue Angebote aufgefangen werden und die überfüllten Gruppen entlastet werden. Die von der CDU genannten 150 Kinder sind allerdings aus dem gesamten Stadtgebiet. So entsteht beispielsweise mit dem Schwimmbadneubau in der Altstadt ebenfalls eine neue Tagesstätte. Hier wird einfach nicht seriös argumentiert. Zudem dürfte die Realisierung am alternativen ebenerdigen Standort deutlich günstiger sein.“
Stephan Bergmann abschließend: „Wir wollten erreichen, dass alle möglichen Alternativen, wie Ausbau der KiTA Rappelkiste in Oberpleis und des neuen Kindergartens in Vinxel, geprüft werden. Gerade das Gelände der Paul-Moor-Schule wäre hierzu sicherlich geeignet. Stattdessen wollen die CDU und Teile der Verwaltung einmal mehr mit dem Kopf durch die Wand.“