Rathaus:
Neubau oder Modernisierung?

Vor dieser Frage standen die Ratsmitglieder im Sommer 2018. Für die Verwaltung gab es nur die eine Entscheidung: Neubau eines modernen zentralen Rathauses in Oberpleis. Die drei bestehenden Verwaltungsgebäude in Oberpleis, Thomasberg und in der Altstadt müssten dringend ersetzt werden. Diesen Zugzwang wollten die Köwis jedoch nicht akzeptieren. Sie bemängelten, dass es dafür noch gar keine plausible Entscheidungsgrundlage gäbe. Die müsse erst noch geschaffen werden, um die Voraussetzungen für eine zukunftsorientierte Verwaltungsarbeit zu schaffen. Sie brachten dazu einen Antrag ein, der am 1. Oktober 2018 einstimmig im Stadtrat beschlossen wurde.

Es wurde daraufhin das Frauenhofer-Institut beauftragt, die gegenwärtigen Arbeitsbedingungen der Verwaltungsmitarbeiter/innen zu untersuchen und darzustellen, wie die künftigen Anforderungen an eine moderne Verwaltung aussehen müssten. Das Ergebnis dieser Untersuchung liegt nunmehr vor. Ein mündlicher Bericht der Verwaltung dazu wurde im Stadtrat am 16.12.2019 beraten.

KöWi-Fraktionsvorsitzender Lutz Wagner ist überzeugt, dass der Blick in die Zukunft am Anfang des Prozesses stehen müsse: „Bisher haben wir lediglich das Ergebnis der Wirtschaftlichkeitsberechnung auf dem Tisch. Ermittelt wurden die zukünftigen Kosten bei weiterer Nutzung der vorhandenen drei Standorte und die Kosten eines neu zu errichtenden zentralen Verwaltungsgebäudes. Die beiden Alternativen lagen bei einem Betrachtungszeitraum von 30 Jahren bei einem fast identischen Wert. Vor allem aber hatten die bisherigen Betrachtungen einen entscheidenden Makel: Es fehlt der Blick in die Zukunft. Wie soll das Königswinterer Rathaus der Zukunft aussehen? Wie soll das Arbeitsumfeld der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gestaltet werden? Wie werden zukünftig die Arbeitsprozesse aussehen, wie werden sie gesteuert? Wie kann der Service für die Bürgerinnen und Bürger entscheidend verbessert werden? Wie wird der digitale technische Fortschritt realisiert? Diese Fragen müssen zunächst geklärt werden.“

Ausgehend von der vorliegenden Analyse soll nun ein Anforderungsprofil für das Raum- und Arbeitsumgebungskonzept einer zukünftigen Verwaltung erstellt werden. Diese Konzeption ist dann Grundlage für die Entscheidung, ob es mit einer Modernisierung der bestehenden drei Gebäude umgesetzt werden kann oder ob ein zentraler Neubau erforderlich ist. Dies wird dann mit einer jeweiligen Kostenberechnung verbunden.