Eine historische Entscheidung haben der Ausschuss für Stadtentwicklung und der Stadtrat am 2. November 2021 getroffen: Königswinter soll bis 2035 klimaneutral werden.
Was bedeutet das? Rat und Verwaltung sind daran gebunden. Es darf künftig keine Entscheidungen geben, die diesem Ziel entgegenstehen. Damit sollen erhebliche Mengen Treibhausgase eingespart werden. Statt Energie aus fossilen Brennstoffen werden erneuerbare Energiequellen genutzt – und zwar zu 100%. Auch die Verkehrswende soll bis 2035 geschafft werden. Der Anteil des Fußgänger- und Radverkehrs sowie des ÖPNV am Gesamtverkehr soll künftig deutlich steigen. Ein anspruchsvolles Ziel für eine Flächengemeinde, die aus Berg und Tal besteht.
Dafür muss die Infrastruktur, wie ausreichend Ladesäulen, die Verknüpfung mehrerer Verkehrsträger durch Mobilstationen u.v.m. geschaffen werden. Außerdem soll die Stadtverwaltung in ihrem unmittelbaren Verantwortungsbereich klimaneutral werden – und das schon bis 2030. Das betrifft die eigenen Gebäude, Straßenbeleuchtung, Abwasser, Beschaffungen und die Wohnungen der WWG.
Betroffen sind natürlich zu 70% die Privathaushalte sowie Industrie und Handel. Darauf will die Stadt durch klimafreundlich gestaltete Gewerbegebiete und durch Aufklärung der Bevölkerung mit Hilfe der Energieagentur hinwirken. Außerdem ist geplant, klimaschutzbezogene Festlegungen bei Verträgen über neue Baugebiete einzuführen. Zur genauen Umsetzung hat der Stadtrat eine Check-Liste beschlossen. Das betrifft ab sofort alle Bebauungspläne, die noch nicht öffentlich ausgelegen haben.
Landwirtschaft, Wald und Stadtgrün sollen klimaverträglich gestaltet und erhalten werden. Schließlich geht es darum, die Folgen des Klimawandels zu bekämpfen, die Bürger/innen zu schützen und unsere Lebensgrundlagen zu erhalten.
Wie Bürgermeister Lutz Wagner zu Beginn der Sitzungen deutlich gemacht hat, ist keine Zeit zu verlieren. Er plädierte für ein stärkeres Tempo beim Klimaschutz, um einen wirkungsvollen Beitrag der Stadt Königswinter zur Bekämpfung der Erderwärmung leisten zu können. Seiner Empfehlung, die Stadt mit den erforderlichen finanziellen und personellen Ressourcen auszustatten, wurde mit großer Mehrheit gefolgt.