Gemeinsam

Stellungnahme von Florian Striewe, Ratsmitglied und Vorsitzender der Königswinterer Wählerinitiative (KöWI).

Eine Woche nach dem rechtsterroristischen Anschlag von Hanau verlangen Migrant*innenverbände umfassende Maßnahmen gegen Rassismus, nennt der Innenminister endlich die Gefahr von Rechts als Terror beim Namen. Trauer und Zorn beschreiben die Tage nach dem rassistischen Anschlag, bei dem der Täter neun Menschen und schließlich sich selbst tötete.

Auch in Königswinter sind die Menschen bewegt und fühlen mit den Angehörigen der Opfer und den Verletzten. Daneben Zorn und Wut über den Hass, der da gewirkt hat, der sich seit Jahren durch unser Land frisst. Wiederholt wurden in den letzten Jahren Anschläge und Übergriffe auf Menschen mit und ohne Migrationshintergrund verübt. Was Hanau aber nochmal in Erinnerung rief und uns aufs schmerzlichste deutlich machte: es ist nicht ein altgestriges Nazigetue oder ein reflexhafter Antisemitismus und Muslimhass, der sich da Bahn bricht. Wir haben es mit einem manifesten Rechtsterror zu tun, der die Menschen ganz konkret bedroht. Hier gilt es, Verbündeter zu sein. Rückhalt, ernstgemeinte Solidarität und Zuspruch im Täglichen zu demonstrieren – und dies zu leben.

Die Spitzenpolitiker der AfD waschen jetzt wieder ihre Hände in Unschuld. Man könne der AfD doch nicht die Schuld für einen Irren in Hanau in die Schuhe schieben. Wenn aber der AfD-Verband Augsburg, noch während die Polizei die Toten zu identifizieren versucht, postet: „Deutschland auf dem Weg zum Mulitkultidrecksloch!“, wird deutlich, wo das Problem liegt. Wer immer mit dem Feuer spielt, der braucht sich nicht zu wundern, wenn es irgendwann lichterloh brennt.

Dies geht auch an Königswinter nicht einfach vorbei. Auch bei uns sind Menschen verunsichert und haben Angst. Der Anschlag in Hanau macht deutlich: Rassismus ist tief verankert in der Gesellschaft. Wer dies feststellen muss, ist gleichsam aufgefordert zu handeln.

Für uns als Bürgerinnen und Bürger von Königswinter gilt es, Rechtsextremismus und Rassismus jeden Tag die Stirn zu bieten, auf allen Ebenen. Als Köwis haben wir hier eine klare Haltung. Als im November letzten Jahres erstmals die AfD in Königswinter auftrat, mit einem Infostand, haben wir über alle Parteigrenzen hinweg innerhalb kürzester Zeit Protest formieren können. Uns ist wichtig, dass es in Königswinter keinen Platz für Intoleranz, Hass und Ausgrenzung gibt. Königswinter soll bunt und lebendig, lebens- und liebenswert sein. Und bleiben.

An alle unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger, egal welcher Herkunft, egal welcher Religion: Ihr seid nicht allein, wir sind da.
Gemeinsam ist die Antwort.

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